Jants Zelle

Der Raum war hell erleuchtet von draußen drangen die grellen Sonnenstrahlen hinein ließen das Zimmer freundlich und einladend wirken auch wenn es kein Grund zur Freude gab. Im großen und ganzen war das Zimmer spärlich eingerichtet. Ein großes Bett mit weißen Laken stand im Eck gegenüber diesem ein mittelgroßer Schrank dieser weit offen stand und die darin hängende Kleidung wirr auf dem Boden lag. Inmitten des Raumes stand ein kniehoher, runder Tisch, darauf einTablett stand mit Nektar und ein Stück Weißbrot auf diesem rote Substanz geschmiert war und fruchtig Schmeckte. Neben dem großen und hohen Fenstern, von welchem man den Garten des Schlosses erblicken konnte, stand ein alter Schreibtisch auf diesen einige Blätter auf einem Stapel stand und die meisten mit wirren mustern oder irgendwelchen Notizen, doch war auch eines dazwischen auf diesem der Himmel gezeichnet wurde. Die helle Sonne am Horizont, ein Schwarm Vögel über den Wipfeln der Bäume und kleine dicke Wolke die verlassen am Firmament entlang wanderten. Das Bild wirkte fröhlich, doch war es genaus so traurig, denn am Boden stand ein Engel. Ein Engel mit gebrochenen Flügel alleine unter einer großen Eiche. Blut lief dessen Rücke hinab, welches aus den Wunden an den Schwingen hervorquoll. Tränen liefen die Wange hinab, die Augen waren leer, als hätte man ihnen das Leben ausgesaugt und die Seele gestohlen.
Genaus so wie ich es gemalt hatte fühlte ich mich. Gebrochene Flügel und ganz alleine. Hier oben mochte mich niemand, nicht einmal die Insaßen der Kerker. Ich war für sie nichts weiter als ein Schandfleck. Ein Engel geboren aus einem Ei, das schwarz und rot war, wie Finsternis und das Blut und vor allem wegen meines Ahnen. Nein, nicht Ahnen meines angeblichen Vaters, doch wusste außer ich davon keiner nichteinmal die Weisen des Reiches und es würde auch niemand erfahren, denn ich würde es nie erzählen, denn dann würden bald Ketten meinen Füße und Hals zieren, obwohl dies bereits der Fall war. Eine goldene Kette, die an an einem eisernen Halsband befestigt war zierte meinen Hals, das andere Ende der Kette war ein meinem Bett befestigt. Ich konnte mich frei im Raum bewegen, jedoch diesen nicht verlassen ich war wiedermal eingesperrt wie ein Vogel in einem Käfig, zudem schmerzten meine Flügel um deren Ansatz ein weißer Verband lag. Zwar könnten sie meine Schwingen im nu heilen, doch taten es als Strafe nicht. Auch mein linker Arm zierte einen Verband, der bereits rosa schiemerte.
Obwohl ich wieder gefangen war, war ich froh aus dieser Eiswüste gekommen zu sein. Auch wenn ich es mir nicht einstand ich mochte Reonvard und das Schloss, allerdings störten mich die Einwohner und die Kette an meinem Hals um es zu genießen. Seufzend stützte ich mich gegen die Wand, allerdings wieder vorschnellte und beinhahe von der Fensterbank fiel. Fluchend kniff ich die Augen zusammen und hoffte, dass diese Schmerzen bald versieben würden und ich wenigstens meine Flügel strecken konnte.
Ganz schön armseelig
Dachte ich mir als ich im Garten die freien Kinder spielen sah, dass mich wieder an meine Kindheit erinnerte. Ich hatte keine Freunde und würde wahrscheinlich auch nie welche haben. Damit habe ich mich bereits abgefunden seit ich mich im Wald verirrt hatte und die Waffe meines Vaters fand. Als wolle sie mich trösten fribrierte kruz die Klinge Vradils und Klang etwas traurig.
Tief einatmend legte ich mein Kinn auf meine angewinkelten Knie und sah zum Himmel hinauf. Heute würde wohl keiner mehr kommen, denn das Blau des Himmels färbte sich langsam orange bis rot.

Von den Wachen fliehend suchte ich verzweifelt ein Versteck und fand nun eine Tür. Ich rannte einfach in dieses Zimmer ohne das mir bewusst war, was dort drin sein könnte. Laut knallte ich die Tür zu und lehnte mich keuchend an diese.

Ich hörte zwar von draußen, dass die Wache etwas zu jagen schienen, doch war es mir gleichgülitg. Meinentwegen konnte dieses Wesen auch mich töten wenn ihm danach begehrt. Allerdings als die Tür meines Zimmer geöffnet anschließend mit einem lauten knall wieder geschlossen wurde schreckte ich auf. Verwirrt sah ich eine junge Frau an der Tür lehnen. Sie schien außer atem zu sein. Verstohlen blinzelte ich zu Vradils. Es war zu riskant die Klinge lag zu weit weg und meine Krallen auf dem Bett. Murrend schwang ich meine Bein vom Fensterbrett blieb jedoch sitzen.

Wer oder was bist du? Und was willst du hier?

Gefährlich musterte ich die junge Frau mit meinen Katzenaugen und breitete meine Flügel aus, obwohl mir dies wieder einen stechenden Schmerz durch den Rücken jagen ließ.

Erschrocken sah ich die Person in diesem Zimmer an und antwortete freundlich:

" Ich bin ein Vampir mein Name ist Seras Victoria. Wer bist du?"

Ein paar Schritte ging ich auf den Fremden zu, blieb dann stehen und sah ihn neugirig an.

Nun blickte ich ihr skeptisch entgegen. Was war ein Vampir? Eine Abart von Dämonen oder ganz etwas anderes. Vorsichtig glitt ich von der Fensterbank und wich dieser Seras auf die Seite aus.

Ein Vampir? Was ist das?

Knurrte ich sie an. Auch wenn ich nicht wusste welcher Rasse sie angehörte die roten Augen ließen mich vorsichtiger sein.

Ich sah ihn verwundert an.

Der wieß nicht was'n Vampir is.

" Nun ja ein Vampir ist ein Wesen das Blut trinkt und sozusagen Nachts lebt. Kann man sich vorstellen wie ne Fledermaus oder so. Naja viele sagen Vampire sind Monster stimmt ja auch irgendwie, nur bei mir trifft das nicht immer zu.", erklärte ich ihm.

Nun geschockt sah ich sie an. Sie war also ein Wesen der Finsternis. Was hatte solch eine Kreatur in dem heiligen Reich von Reonvard zu suchen? Knurrend ging ich wieder zurück und spreizte meine Flügel um etwas größer zu wirken, da ich etwas klein war. Ihr nicht den Rück zudrehen wollend ging ich seitwärts auf mein Bett zu hatte im Gedanken meine Krallen zu holen.

Was willst du hier?

Murrte ich leise. Ich war bereits dazu gedrungen die Wachen herbei zu rufen. Leise klirrte die lange, goldene Kette an meinem Hals.

" Ich versuche hier mich zu verstecken, habe mich wieder einmal verlaufen. Achja und du brauchst die von mir nicht zu Fürchten ich habe keine Absicht dir irgendwas zu tun.", sagte ich ruhig und sah ihn freundlich grinsend an.

Warum sollte ich einem Geschöpf der Finsternis glauben schenken...

Zischte ich drohend, doch war mein Satz ebenso sinnlos, denn ich selbst war kein reinliches Wesen des Lichts. So kam es mir jedenfalls immer vor. Als ich ein weiteres klirren meiner Kette vernahm und darauf stieg drückte das eiserne Halsband in meinen Nacken und schnitt leicht in die weiche Haut hinein. Knurrend stieß ich Kette mit dem Fuß weg, da ich bei dem Schock ebenfalls meine verletzten Flügel verletzt hatte und diese nun zitternd zu Boden hangen.

Ich ging noch ein paar Schritte dem Fremden entgegen, stand nun dicht vor ihm und starrte ihn an:

" Weil wenn ich nicht die wahrheit sagen würde hätte ich dich schon längst gefressen."

Unschuldig lächelnd wich ich wieder einige Schritte zurück.

Knurrend sah ich die Frau an und merkte das sie über die Kette gestiegen war. Hinterhältig grinsend griff ich fest das Ende an meinem Hals und zog daran, dass es der Vampirin die Beine wegzog.
Hastig sprintete ich zu meinem Bett, schnappte mir dort die Krallen und streifte mir sie über. Hämisch lachend, wobei man nun meine spitzen Eckzähne sah, hielt ich die langen Klingen vor mich, doch wirkte ich durch die Kette und meine hängenden Flügel nicht angsteinflössend, zudem war der Verband an meinem Arm fast rot.

Ich glaube dir trotzdem nicht... jeder lügt nur...

Vom Boden aus sah ich ihn etwas wütend an.

" Wrum sollte ich lügen und warum lügt jeder, was bist du für einer?", fragte ich und stand wieder auf.

Knurrend blieb ich starr stehen und ließ die Vampirin nicht aus den Augen ich konnte ihr nicht trauen auch wenn sie anscheinend freundlich war, doch konnte es auch nur ein schein sein.

Weil es schon immer so war... und was glaubst du was ich bin mit diesem Halsband und dieser Kette?

Entgegnete ich gereizt, dabei die schmerzen in meinem Körper ignorierte.

Ich begutachtete ihn von oben bis unten und irgendwie tat mir dieser Kerl auch leid wie ein ungezogener Hund war er dort angekettet.

" Hast du was verbrochen, weil du dort angegettet bist."

Ja geboren worden zu sein...

Antwortete ich leise und murrte dabei. Nur leicht spührte ich ein sanftes kitzeln an meinem linken Arm, darüber ich sofort wischte und jetzt erst bemerkte, das die Wunde wieder aufgeplatzt sein musste. Knurrend sah ich meine Blutverschmierte Hand an.

" So darfst du nicht denken das ist doch kein verbrechen. Kann man dich nicht irgendwie hier raushohlen?", fragte ich ihn und sah auf seinen Arm an dem das Blut hinunterfloss.

Schwach schimmerte das frische Blut das noch immer meinen Arm hinab ran und schließlich auf den Boden tropfe, Silber obwohl es rot wie jedes andere war.

Doch es ist ein verbrechen, wenn man einen Mörder und Verräter als Vater... und mach dir keine Mühe ich komme hier nicht weg vor allem nicht mit dieser Kette und was geht es dich überhaupt an?

Keifte ich Seras nun an und bleckte meine Zähne, dabei ich leicht knurrte und mir die Wunde hielt. Der Verband war bereits völlig durchweicht und klebte an meiner Haut.

" Da kannst du doch nichts davür wenn dein Vater son scheiß Mörder war.
Mir geht es zwar nichts an aber ich mag es einfach nicht wenn unschuldige Personen bestraft werden. Meinst du nicht das man diese Kette zerstören kann. ?" sagte ich ernst und ging wieder auf ihn zu.

Als ich sah, dass sie näher auf mich zuging wich ich sofort aus landete dabei umbequem im Bett und schrie auf, denn ich war wieder auf meinen Flügeln gelandet. Stark presste ich meine Hand auf die Wunde diese bereits vollkommen mit Blut besudelt war. Ich fragte mich wieso sie so ruhig bei dem Anblick von Blut blieb sie sagte sie sei ein Vampir und lebe davon.

Die Kette kann man nicht zerstören sie ist mit einem Bann belegt.

Ich setzte mich etwas weiter weg von ihm auf das Bett.

" Sag mal hasst du keinen frischen Verband mehr für deine Wunde das kann man doch nicht so lassen. Du hasst ziemliche Schmerzen stimmts."

Nein dafür müsste ich eine Wache rufen, damit der Arzt kommt...

Misstrauisch sah ich sie an und anscheinend hatte sich doch gelogen und war ein Elf oder irgendetwas anderes nur kein Vampir. Mit leisem zischen löste ich meine Hand von der Wund und sah die rote, silbern schimmernde Handfläche an. Irgendwie wurde jeden Tag mein Blut vergossen egal wodurch.

Nun riss ich von dem Kopfkissen das dort auf dem Bett lag einen langen Fetzen herunter.

" Jetzt brauchst du keine Wache mehr zu rufen tut mir leid wegen dem Kissen aber ging nicht anders."

Ich setzte mich neben ihm und versuchte den mit blutgetränktem Verband von seiner Wunde zu lösen.

Erst sah ich ihr sketpisch zu, doch als sie sich neben mich setzte zu allem dem noch meinen Arm berührte knurrte ich laut und hielt ihr die Klingen meiner Krallen dicht an die Kehle. Drohend funkelte ich sie mit meinen Katzenaugen an deren Pupillen nur noch dünne Schlitze waren.

Fass mich nicht an...

Zischte ich ihr entgegen, dabei von ihr wegrutschte.

" Man jetzt sei nicht so ich werd dich schon nicht fressen. Hier nimm und mach selbst.", ich warf ihm den Fetzen zu.

Ich riss den durchnässten Verband von meiner Wunde und riss so die Kruste von dieser was mir einen unterdrückten Aufschrei entlockte. Knurrend warf ich ihr den blutroten Verband entgegen und behielt sie weiterhin im Auge. Derweilen versuchte ich mit einer Hand den Verband um meinen Arm zu machen was mir nicht wirklich gelang.

Du würdest nichteinmal dazu kommen mich zu verletzen... tz