Saraziels verstecktes Gemach

Nach vielen Stunden hatte ich mich wieder gefasst und hörte wie dieser verdammte Vampir mit diesem Mädchen sprach und anscheinend Befehle gab, die sie sogar ausführte. Zaghaft richtete ich mich auf und öffnete die Tür des Bades einen Spalt weit.
Wie ein arroganter Schnössel saß der König breitbeinig auf seinem Bett und grinste wie blöd. Knurrend nahm ich ein Handtuch von der Stange dieses ich mir um die Hüfte Band.
Kurz bevor ich die Tür ganz öffnete atmete ich nochmal tief durch um möglichst gleichgültig zu wirken. Mit gelangweiltem Blick schritt ich anschließend hinaus beachtete Saraziel nicht weiter auch wenn mein Augen danach verlangten.

S...Seras?

Sprach ich stockend, da meine Stimme etwas versagte und mehr krächzte als sprach.

Mit einem selbstgefälligen Blick starrte Saraziel dem wenig bekleideten Engel nach. Es amüsierte ihn, dass Jant versuchte ihn nicht zu beachten, obwohl er es anscheinend so sehr wollte.

Ah wen haben wir denn da nach so vielen Stunden? Der kleine, notgeile Engel.

Sprach der König hämisch lachend, doch blieb ruhig im Bett sitzen er hatte keine Lust sich aufzurichten um diesen Mann zu berühren sollte doch er kommen.

Als ich weiter auf dem Boden herumkroch und mit aufräumen beschäftigt war. Kam Jant ins Zimmer, ich sah ihn nur fragend an.

Lass uns verschwinden. Ja?

Flüsterte ich ihr zu, als ich mich zu auf den Boden kniete. Ich wollte von hier weg. Nicht mehr unter diese verschlingenden Augen leiden und mich ein weiteres mal von diesen ausziehen lassen.

Und wo willst du hin, kleiner Engel? Nach Reonvardt? Ja dort warten die Peitschen schon auf dich, zudem bist du nicht mehr so rein wie die anderen.

Grinste Saraziel teuflisch, dabei sich etwas aufrichtete und nun nach vorne lehnte.

Außerdem glaub ich nicht, dass Seras mit dir kommt

Ich sah Jant traurig an und flüsterte ihn dann ins Ohr:
" Ich hätte hier zum ersten mal ein Dach über dem Kopf, darauf lässt sich schwer verzichten, aber wenn du wirklich willst das ich mit komme und du mir versprichst das du mich da drausen auch nicht mehr alleine lässt, dann denke ich werd ich versuchen von diesem Ort hier abzuhauen. Auch wenn ich dabei drauf geh deine Freundschaft ist mir wichtig."

Niedergeschlagen sah ich sie mit trüben Augen an und sah daraufhin zu Boden.

Verstehe.

Sprach ich leise und richtete mich wieder auf meine wackligen Beine auf. Dem Vampirherrscher schenkte ich keine Aufmerksamkeit. Für mich war bereits gestorben und verschwunden und jetzt nahm er mir anscheinend meine einzige Freundin, da ich nicht wollte, dass sie wegen mir vielleicht unglücklich wurde.

Dann verweile lieber hier. Ich will nicht, dass du wegen mir dein neues und wahrscheinlich auch einziges zu Hause verlierst.

Erklärte ich ihr schief grinsend, dabei meine Flügel etwas spreizte und zur Balkontür ging.

Wie Heldenhaft

Ließ Saraziel bissig verlauten.
Er blieb ruhig sitzen. Ließ den Engel von danen gehen. Er wusste Jant würde sich wieder bald nach diesem Ort sehen, da er wie er selbst zur Finsternis gehörte auch wenn er fälschlicherweise als Lichtengel gehandelt wurde.
Missmutig schnauben richtete sich nun auch der Herrscher auf und verschwand auch schon bald aus der hölzernen Tür, die zu den dunklen Gängen, des Schlosses führte.

tbc: ka.

Noch bevor Jant Shira auf den Balkon treten konnte. Erschien ein goldenes Licht, welches einen Engel mit silbernen Haare und gepanzerten Flügeln umspielte. Lautlos setzten sich die schweren, ebenfalls goldenen Stiefel auf dem zermatternten Pflaster ab. Kurz drauf verlosch das gleißende Licht und die Glastür sprang wie durch Magie auf. Baldur, der Generall des Herrschers von Reonvardt war gekommen um seinen Schützling wieder in das heilige Reich zurück zu bringen.

Komm Jant. Ich bringe dich nach Haus.

Sprach die ruhige Stimme Baldurs, dieser noch immer auf dem windigen Balkon stand und geduldig wartete. Er wusste über das anfängliche Zögern Jants bescheid.

Nun stand ich auf und sah mit Tränen in den Augen zu Jant hinüber. Ich dachte mir das ich ihn wahrscheinlich nie weider sehen würde wenn er jetzt ging. Dabei war doch er das erste Wesen das sich mit mir angefreundet hatte. Natürlich wollte ich mit ihm gehen, aber ich hatte Angst davor wieder allein da draußen zu sein. Fals er mich dann doch im Stich lassen würde. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu, blieb dan wieder stehen und sah ihn traurig an.

Verwundert betrachtete ich den General vor mir. Anscheinend war ich nicht fähig dazu, dem Herrscher jemals entfliehen zu können, um meine Freiheit wieder zu erlangen. Unentschlossen warf ich einen Blick auf die kleine Vampirin, die nun ein paar Schritte auf mich zuging und aus niedergeschlagenen Augen zu mir hinaufsah.
Schweigend wandte ich mich zu Seras um.
Ich verabschaute die Einsamkeit und vielleicht wurde auch die Gefangenschaft erträglicher wenn ich sie nicht in einsamer Stille verbrachte.

Ohne Seras werde ich niergendwo hingehen.

Erklärte ich dem Racheengel entschlossen und wandte dabei meinen Blick nicht von den rubinroten Augen des Mädchens.

Ruhig wanderte der Blick des goldenen Engels zu der Frau neben den Teufels Sohn. Still und ohne jegliche Regung seiner Mimik betrachtete Baldur sie lange und ausgiebig. Bis ihm ein schiefes Lächeln auf den Lippen erschien, daraufhin Jant spitzbübisch ansah.

Welch wohl gewählte Erpressung mein lieber Jant.

Sprach Baldur ruhig ohne jeglichen Anflug von Zorn in der samtnen Stimme. Nur kurz blickten die stahlblauen Augen noch einmal zu der jungen Frau neben dem Engel anschließend ergeben seufzte.

Wie Ihr wollt. Ich werde Gnade wallten lassen und dem Herrscher alles ausführlich erklären. Somit wird Euch keine Schuld treffen und eine kleine Vampirin in unseren Reihen wird nicht sonderlich hervor gehen, da ihr selbst nicht das reinste Lichtwesen seit. Nicht wahr mein lieber Jant?

" Wie? Ich kann mitkommen, wirklich?", platzte es aus mir heraus. Und sah abwechselnd Jant und den Fremden an.

Auch ich war über die Worte Baldurs überrascht. War er doch sonst nicht so, dass er eine Ausnahme machte. Vor allem bei Nachtwesen. Doch könnte es sein, dass er erkannt hat, dass ich diese Vampirin bereits als Freundin angesehen hatte?

Und Ihr spricht auch die Wahrheit?

Fragte ich nervös und freudig, hoffte, dass er nicht nur einen seiner üblen Scherze mit mir machte.

Baldur lachte tonlos und tief, dabei die beiden amüsiert musterte. Leise, obwohl seine schwere Rüstung laut klirrte, machte er einen Schritt auf die kleine Vampirin zu und betrachtete sie erneut. Ungwöhnlich breit wurde das Grinsen des Racheengel.

Ich spreche die Wahrheit so wie ich hier vor Euch stehe. Kleine Vampirin.

Leicht verbeugte er sich vor der deutlich kleineren Frau, darauf sich umwandte und sogleich auf den Balkon zurück trat.

Sie hat keinerlei böses an sich und scheint die Unschuld selbst in sich zu tragen, zudem bekam ich die Aufgabe mich um Euch zu kümmern und wohlbehalten zurück zu bringen. Und da ich die Psychischegesundheit dazu zähle könnte ich Euch diesen Wunsch nicht verwähren.

" Vielen dank ich danke Euch. Jant ich bin so froh das ich mit dir kommen darf." Ich war so glücklich das ich Jant gleich um den Hals viel. Aber dann sofort etwas beschämt zuruckwich.

Erst geschockt, als mir Seras plötzlich um den Hals fiel, sah ich sie an, doch als sie plötzlich beschämt von mir zurück wich, amüsiert grinste und sie freudig Richtung Baldur stuppste.

Lass uns keine Zeit verschwenden.

Grinste ich sie wieder an und trat anschließend an die Seite des goldenen Engels Baldur.




out: scheiße ich muss off -.- verdammte schule!

Irgendwie war mir dieser andere etwas unheimlich, also versteckte ich mich etwas hinter Jant. Ich wollte diesem Fremden nicht zu nahe kommen.

out: joa muss jetz auch gehn, gute nacht.

Sanft zog Baldur die Vampirin hinter seinem Schützling hervor und stellte beide mit dem Rücken zu sich. Ohne jeglichen Druck legte er seine Hände auf die Nacken Jants und Seras. Anschließend floss Worte in altlateinischer Sprache aus seinem Mund in einem Ton welchen die beiden nicht zu hören vermochten, wenn nur ein dumpfes Surren war.

Schließt Eure Augen und lasst sie geschlossen.

Erklang es nun wieder in der Sprache des Landes, darauf sie ein goldener Schein umfing und zu zerfließen schienen.

tbc: Jants Zelle.

Ich spürte, dass mich jemand, etwas durch das kühle Zimmer des Königs und meines neuen Herrn trug, jedoch war ich müde. Ich wollte nicht das Licht über mir sehen oder erblicken was mich in das Bett hievte und den größten Teil meiner Kleidung auszog.
Schon bald umspann mich angenehme wärme diese mich einschlafen und noch mehr in das Bett kuscheln ließ.

Mit lautlosen Schritten durchquerte Saraziel das dunkle Zimmer. Es wirkte als würde er über die alten Dielen schweben, denn es war kein Knrachzen und Ächzen zu vernehmen nur hallende, hypnotisierende Schritte.

Tu was dir beliebt ich werde dich nicht an das Schloss binden.

Sprach der König des Reiches überlegend, dabei er sich über die vielen zerwühlten Dokumente gebäugt hatte und mit den grellen Augen über diese hinweg fegte.

Ich stand nur da und starrte zu Jant, der in dem Bett von Saraziel lag.

Ich spürte, dass ich nicht mehr alleine im Raum war und Blicke auf mir lagen. Ausgelaugt und doch nicht mehr erschöpft versuchte ich mich etwas auf meine Arme aufzurichten um den Fremden nicht gänzlich hilflos ausgeliefter zu sein, doch als ich die vertrauten Silouetten erkannte huschte ein Lächeln über mein fahles Gesicht und schlug rasch die Augen auf.

Seras! Ich bin so froh, dass es dir gut geht.

Nun stürmte ich zu ihm und sagte verzweifelt:

" Es tut mir leid Jant das vorhin, dass wollte ich nicht. Es tut mir so leid."

Traurig sah ich ihn an.

Mach dir keine Vorwürfe ich war ja selbst Schuld und wie du siehst geht es mir doch gut oder nicht?

Ich lächelte schwach um den Schein zu trügen, obwohl ich mich fühlte, als habe mir ein Vorschlaghammer zwanzigmal gegen den Kopf geschlagen.