Singendes Gebirge

Seufzend ging ich durch die hohen Klippen. Lauschte wie sie sangen, wenn der Wind durch sie fegte. Besah mir die hohen Bäume die trotz, des weniges Lichts, fröhlich blühten und die Blüthen ihren süßen angenehmen Geruch verbreiteten.
Ich glaubte mich in dem Stamm zu sehen. Genau wie der Baum war ich in der Finsternis erblüht und hatte meinen Platz gefunden. An der Seite eines grausamen Vampirs. Ich musste über meinen Stand selbst tonlos lachen. Niemals hätte ich gelaubt genau dort zu landen. In Surda in einem finsteren Gemach, neben einem Mann. Doch war es auch selbstverständlich. Schon mein Vater hatte ihn gekannt, hatte ihm sein Leben gegeben als das er wüsste, dass er eines Tages mir zu meiner Flucht helfen würde. Mich aus dem goldenen Käfig zu befreien.
Als ich an meinen Vater dachte stieg in mir wieder unwillkürlich die Wut, dass er lebte, aber sich verdeckt hielt und nicht einmal etwas von mir wissen wollte, doch schlich sich das unangenehme Gefühl ins Herz, dass ich ihm unbewusst bereits gesehen hatte. Allerdings fiel mir nur der Fremde in der Wüste ein, der eine solch Finstere Aura austrahlte, die doch Saraziels ähnelte, zudem war er an meinem wohlbefinden besorgt und wollte mich nicht wie andere Dämonen töten. Da es so gut wie unmöglich war verwarf ich den Gedanken schnell wieder und lehnte mich an einen Felsen, der mit weichen Moos überwuchert war.
Seufzend sah ich mich in der schmalen Klippe um, in der das Leben nur zu aufblühte ungestört, abgeschnitten von der Außenwelt. Ich reckte mich der Sonne entgegen die leicht durch die Blätter der Bäume strahlte und feine Muster auf mich herabwarf und meine schwarzen Flügel golden leuchten ließ.
Ich sehnte mich bereits wieder nach Saraziel. Er würde mich jetzt in seine Arme sperren und mit seinen weichen Lippen und Fingern liebkosen.

Bitte komm zu mir.

Sprach ich traurig und sah mit nass glänzenden Augen auf den Boden hinab.

Keuchend stoppte er seine Schritte, als seine Bein die Kraft verließ und sich schmerzhaft zu verkrampfem begannen.

Hoffentlich findet er mich so schnell nicht.

Flüsterte er zu sich selbst. Bis er plötzlich eine fremde Aura spürte die ganz in seiner nähe war.
Wer ist da?
Nicht weit von sich erkannte er schwach schwarze Flügel die in dem Schein der Sonne golden zu schimmern begannen.

Ich fuhr sofort hoch, wie ich eine andere Aura vernahm, doch war es meines Peches nicht die Saraziel. Seufzend sah ich zu Boden und hoffte einfach, dass dieses Wesen mich nicht bemerkte und einfach weiterzog.

Gepackt von unerklärlicher Neugierde, welch seltsame Aura dort stand schlich sich Dagon im Unterholz an. Vorsichtig lukcte hinter einem Baum hervor, doch als er die eisblauen Augen, die weißen Langen Haare sah durchfuhr ihn ein Schock Art eines Blitzes. Wie gefesselte starrte er den Fremden an und konnte seinen Blick nicht mehr von dem Engelsgleichen Gesicht wenden.

Deutlich spürte ich, dass ein starrender Blick auf mir lag und mich musterte, als wäre ich ein Geist. Ohne es zu wissen wandte ich meinen Blick zu einem Baum von dort mich violette Augen anblickten. Sofort schnellten meine Gedanken zu Saraziel und schlagartig stieg die Trauer erneut in mir auf.

Auch wenn nun der Fremde zu ihm sah konnte Dagon seinen Blick nicht abwenden. Nein. Ich ging sogar noch auf ihn zu. Fast apathisch verbeugte sich Dagon vor ihm, auch wenn er keine Ahnung hatte, wieso er es tun sollte, doch war es ebenso angemessen.

Seit Ihr ein Engel?

Verdutzt sah ich den Elf vor mir an und nickte stumm. Ich zuckte kurz zusammen, als mir ein bekannter Duft in die Nase stieg, vor allem weil ich diesen nie an einem anderen Wesen hätte wahrnehmen wollen. Erbost knurrte ich und durchbohrte den Fremden Jüngling mit scharfen Blicken.

Was hast du mit Saraziel zu schaffen?!

Schon von weiten vernahm der Herrscher Surdas das zornige Knurren seines Engels und dessen aufgebrauste Stimme. Etwas abgelegen von ihm ließ er sich auf einen Ast nieder und beobachtete erstaunt die Szenerie.
Er ist eifersüchtig. Wie süß
Dachte sich Saraziel grinsend als er sich vom Baum hinab schwang und langsam auf die beiden zuging.

Vollkommen überrumpelt sah Dagon den Engel nun perplex an und war starr vor Schreck. Er hatte keineswegs erwartet, dass dieser zierlich wirkende Mann sich plötzlich zu einer solch Bestie wandeln konnte.

Wen?

Fragte er nun nach und ging bereits einige Schritte zurück. Im innere spürte er wie der Schatten wieder langsam über ihn gebieten wollte, doch hielt er sich erstaunlicherweise zurück.

Als ich bemerkte, dass dieser Elf anscheinend den unschuldigen spielen wollte ich gerade meine Klinge ziehen, doch durchströmte meinen Körper plötzlich ein beruhigendes beben. Suchend ließ ich meine Augen durch den Wald schleifen bis ich silberne Haare vernahm und die schelmisches Augen des Herrschers. Anscheinend war er recht darüber amüsiert, dass ich so reagiert hatte, als ich an dem Elf seinen Geruch wahrnahm.
Schmollen blickte ich ihm entgegen und machte mir keine Mühe ihm entgegen zu gehen.

Saraziel sah ihm entschuldigend lächelnd entgegen, als er das Schmollen sah. Doch griff er ihm grob in die Haare und zog ihn daran zu sich, als er dicht vor ihm stand. Ein donnerndes Knurren durchhallte die Klippe und wütende Augen traffen die des Engels.

Wieso bist hier?! Habe ich dir erlaubt das Schloss zu verlassen ohne meine Begleitung?!

Herrschte er ihn an.

Entsetzt hielt Dagon die Luft an, als er den Vampir sah, der ihn beinahe seines Lebens beraubt hatte. So schnell wie ihn seine Füße tragen konnte rannte er in die Richtung von dort er gekommen war. Erst als er wusste der Vampir würde ihn nicht verfolgen ließ er sich hinter einem Felsen nieder und atmete erst tief durch.

Ich wollte mich gerade an ihn schmiegen, als ich ein grobes ziehen an meinen Haaren spürte und die zornigen Augen mich anblickten. Ich spürte wie es hinter meinen Augen zu ziehen begann und es mir die Kehle zuschnürrte. Schon bald darauf kullerte die erste Träne meine Wange hinunter.

Du hast nie gesagt ich muss in Lixes bleiben!

Maulte ich zurück und fauchte ihn erbost an, als das ziehen stärker wurde.

Ach nein?! Soll ich dein Gedächtnis auffrischen?

Knurrte Saraziel, darauf, als er das Fauchen sah, den Engel über seine Schulter warf und mich ihm davon flog zurück ins Schloss. Er wusste Jant würde stur bleiben und hier dieses Wortduell auszufechten lag ihm nicht.

tbc: Bibliothek

Ich fauchte erneut auf, als mich Saraziel über seine Schulter warf und darauf schon losflog.

Lass mich runter!!! Ich will nicht zurück!!

Schrie ich gegen seinen Rücken, doch ich wusste, dass es nichts bringen würde.

Wo ist denn Ihr Hexenmeister?

Fragte Fenmir schelmisch, als er sich mit verschränkten Armen neben Dagon an den Felsen gelehnt hatte und nun fragend zu ihm hinunterblickte.

Erschrocken zuckte Dagon zusammen, darauf sein Blick sofort gen Himmel schnellte und gemein von der Sonne geblendet wurde.

Was wollt ihr?

Knurrte Dagon abwehrend, doch machte er sich nicht die Mühe sich zu erheben und einfach wegzurennen.

Seid beruhigt. Ich will Euch keinesfalls was böses so wie dieser Engel, obwohl es Euch doch gefallen hat.

Grinste Fenmir fies.

Sofort lief Dagon purpurot an und sah mit offen stehenden Mund an.

Wie....Wo.... Wann...

Stotterte der Elf vor sich hin.

Deutlich amüsiert über diese Reaktion entkam den Magier ein leises Kichern, darauf er in seiner Hand eine blaue Flamme tanzen ließ.

Euer begehren auf Nähe ist wirklich sündhaft.

Nun weiteten sich Dagons Augen entsetzt und wurde nun feuerrot, darauf er sich aufrichten wollte, um davonzustürmen.

Mit knapper Not erwischte Fenmir Dagon am Arm und schleuderte ihn darauf gegen den Felsen, um ihn anschließend dagegen zu drängen.

Ganz ruhig ich hatte doch gesagt ich werde Euch nichts tun.

Voller Angst sah Dagon zu Fenmir auf und begann zu zittern.

Nein... Bitte lass mich...

Flehte der Elf leise und begann sich zu wehren.

Du willst den Engel nicht wahr?

Grinste Fenmir wissend und ließ Dagon jedoch nicht aus der Enge.

Ich kann ihn herbeirufen.

Dagon spürte genau wie sein Herz zu rasen begann, als der Fremde meinte er könnte Baldur herbeirufen.

Nein... Bitte nicht...

Sprach zitternd, doch wusste er nicht ob er gerade log oder ob er die Wahrheit gesprochen hatte.